Page 7 - Chronik Turnabteilung
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Der Verein in der Zeit des Nationalsozialismus


        Mit der Machtübernahme durch Adolf Hitler am 30.01.1933 ergaben sich auch für den Verein
        einschneidende Veränderungen. In Stupferich wurde am 14. Mai 1933 die Gleichschaltung der deutschen
        Turnvereine angestrebt. Die Führung der NSDAP verlangte die Aufnahme von bewährten Parteigenossen.
        Der Verein wehrte sich dagegen, was aus dem Bericht des damaligen Schriftführers August Doll
        hervorgeht: "Die durch die nationale Erhebung des deutschen Volkes und damit auch der deutschen
        Turnerschaft im Jahre 1933 bedingte Gleichschaltung der Vereine wurde im Auftrag des Herrn
        Fortbildungsschulhauptlehrer Spachholz vorgenommen. Letztgenannter wurde als 1. Kommissar eingesetzt.
        Mit der Beschlagnahmung der Vereinskasse nahm diese Tätigkeit ihren Anfang. Sowohl der Kommissar als
        auch verschiedene Personen sollten ohne Eintrittsgeld aufgenommen werden. Diese Aufnahmen sind bis
        heute nicht erfolgt, da ohne Eintrittsgeld keine Mitgliedschaft möglich ist. Die Vereinsführung kann es mit
        ihrem Gerechtigkeitsgefühl nicht vereinbaren, anders zu handeln."

        Im gleichen Jahr wurde beschlossen, das Deutsche Turnfest in Stuttgart zu besuchen, dies scheiterte aber
        an der inzwischen vorgenommenen Gleichschaltung, welche den Turnbetrieb lahmlegte. Die Partei verbot
        dieses Turnfest zu besuchen. Trotzdem nahmen der Ehrenturnwart und der erste Vorstand als passive
        Teilnehmer an diesem Fest teil.

        Bis ins Jahr 1936 konnte eine Eingliederung in den "Reichsbund für Leibesübungen" verhindert werden. Der
        Ausbruch des 2. Weltkrieges ließ die turnerische Arbeit brachliegen. 1942 wurde die Turnhalle an das
        Badenwerk als Büro verpachtet. Nach dem Krieg wurden Flüchtlingsfamilien darin untergebracht. Durch
        kleine Veranstaltungen konnte der Verein einigermaßen am Leben bleiben. Der Verein verlor 19
        Mitglieder, die in diesem Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. (Gefallen: Bastian, Hans Becker, Helmut
        Brenk, Hermann Deger, Alfons Dietz, Bernhard Doll, Ferdinand Doll, Josef Doll, Wilhelm Eldracher, Rudolf
        Gartner, Karl Gartner, Wilhelm Katz, Heinrich Kunz, Alois Kunz, Hermann Ochs, Hermann Pfisterer, Josef
        Völkle, Alois Völkle, Friedrich Wipper, Michael Vermisst: Becker, Willi Martin, Karl Merkle, Heinrich
        Wachter, Karl Wipper, Johannes).









































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