Page 6 - Chronik Turnabteilung
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Der Verein in den 20er und 30er Jahren
Es war der Verdienst des 1. Vorsitzenden Alois Becker, daß der Turnverein in den unruhigen
Nachkriegsjahren neuen Aufschwung und Auftrieb erhielt. Mit der Vergabe des Gauturnfestes nach
Stupferich, verbunden mit dem 25-jährigen Stiftungsfest im Jahre 1921 fand diese Arbeit ihre Krönung.
Ebenfalls im Jahr 1921 konnte durch Spenden der Bevölkerung, sowie der örtlichen Unternehmen, der
erste Turnhallenbau in Angriff genommen werden.
Die Größe der Turnhalle betrug 7x10 Meter. Der Platz der Turnhalle war das Gelände an der heutigen
Karlsbaderstrasse. Am 7. Mai 1922 fand im Rahmen eines Turnfestes die feierliche Einweihung der
Turnhalle statt, an welchem 14 auswärtige Vereine mitwirkten und erstmals auch die Schülerinnen und
Schüler auftraten. Damals hatte der Verein 92 Mitglieder.
Nach der gelungenen Turnhalleneinweihung erhielt der Verein neuen Auftrieb, und der Turnverein
besuchte von nun an auch größere Turnfeste. Besonders zu erwähnen ist das Landesturnfest in Konstanz
im Jahre 1924, wo 7000 Turner auftraten. Darunter war die Turnriege aus Stupferich unter der Leitung des
Turnwartes Albrecht Wipper. Unsere Turner zeigten Geräte- und Freiübungen, die ungeteilten Beifall durch
ihre mustergültige Ausführung erhielten. Daheim fand ein feierlicher Empfang durch den Bürgermeister
und die Bevölkerung statt.
Im Juli 1928 wurde das Deutsche Turnfest in Köln besucht. Teilnehmer waren Alois Becker, Heinrich Becker,
Valentin Doll, Wilhelm Gartner, Anton Gräber, Josef Völkle, Karl Wachter und Wilhelm Wipper. Als
Festbegleiter waren Lehrer Bühler und Albrecht Wipper dabei. Unsere Turner beteiligten sich am
Einzelturnen, wie auch am Kreisturnen in der Unter- und Mittelstufe. Wenn auch von großen Siegen nichts
bekannt ist, so war doch das Wichtigste die Teilnahme an einem großen Treffen. Am 17. Januar 1931
wurde der langjährige Vorstand Alois Becker zum Ehrenvorstand ernannt. Er hatte es in 10 Jahren
Vorstandschaft verstanden, den Verein zu festigen, zu fördern und ihm immer neue Impulse zu geben. Als
Vorstand schied er aus, da er zum Bürgermeister gewählt wurde. Auch als Bürgermeister stand Alois Becker
dem Verein mit Rat und Tat jederzeit zur Verfügung. Dies zeigte sich besonders in der schwierigen Zeit des
Nationalsozialismus, als es galt, die turnerischen Grundideale gegenüber dem nationalsozialistischen
Ideengut zu verteidigen.
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