Page 15 - Chronik 100 Jahre Fussball Stupferich
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Stupferich zum Einsatz gekommen war, waren die Räum- und Planierarbeiten Ende Oktober 1947 erledigt und
        hatten 21.800 Reichsmark gekostet, welche durch Zuschuss der Gemeinde sowie Spenden und Eigenmitteln
        finanziert wurden. Die letzte Rate wurde am 9. Januar 1948 bezahlt (vor der Währungsreform).

        Mit Beschluss des Gemeinderates vom 16. März 1948 wurde der
        Frankonia ein Darlehen über 8.000 Reichsmark vom 1. Juli 1947 in
        einen „verlorenen Zuschuss“ umgewandelt. Mit Schreiben vom 22. Juni
        1948 wurde zur Klarstellung der Rechtsverhältnisse zwischen der
        Gemeinde – vertreten durch Bürgermeister Josef Doll – und der
        Frankonia – vertreten durch Vorstand Artur Weiler – ein vorläufiger
        Mietvertrag abgeschlossen. Am 16. Februar 1950 wurden in einem
        Pachtvertrag die Eigentums- und Nutzungsrechte festgelegt. Der
        Pachtpreis betrug bis 1969 zwanzig Deutsche Mark pro Jahr.

        Durch den Geländeeinschnitt und die daraus resultierenden
        Böschungen nannte man den Platz nach der Lage des Gewanns
        „Eichwaldstadion“. Es galt anschließend die Böschungen zu befestigen,
        da bei heftigen Regenfällen immer wieder Erde bis ins Wiesental
        gespült wurde. Der Platz wurde eingesät und ein Graben für das
        Ableiten des Hangwassers angelegt. Die Platzeinweihung fand am
        5. September 1948 mit einem großen Turnier der Nachbarvereine statt.

        Die Heimspiele 1946/47 wurden im Wiesental ausgetragen, während
        im folgenden Jahr uns der Gutspächter Hotel vom Batzenhof ein Stück
        Gelände am Hohlweg zur Verfügung stellte.
        Nachdem man sich 1946 zu den Verbandsspielen angemeldet hatte,
        erreichte man am Ende des Spieljahres einen beachtlichen dritten
        Tabellenplatz.

        Durch diesen Erfolg ermutigt, verplichtete man für die nächste Spielzeit einen Spielertrainer und fand mit dem
        ehemaligen Phönix-Spieler Gottlieb Finkbeiner den geeigneten Mann, denn am Ende der Saison 1947/48 feierte die
        Frankonia ihre erste Meisterschaft verbunden mit dem Aufstieg in die A-Klasse.

        Die Freude darüber währte nur kurz, denn Trainer „Bubi“ Finkbeiner verstarb im Februar kurz nach der
        Meisterschaft, und im Oktober verunglückte Jakob Horsch im Alter von erst 23 Jahren bei einem Verkehrsunfall.

        In der darauffolgenden Saison belegte man in der A-Klasse den vorletzten und 1950/1951 den drittletzten Platz.
        1952 konnte man dann als Vorletzter dem Abstieg in die B-Klasse nicht mehr entgehen, zumal mit Robert Kunz ein
        weiterer Leistungsträger verstorben war.

        Nach dem Kriege führte der immer weiterwachsende Geldüberhang zur Währungszerrüttung. Die Ausgabe von
        Besatzungsgeld steigerte die Geldmenge, aber das Güterangebot verringerte sich durch Einschränkungen bei der
        landwirtschaftlichen Produktion, Demontage von Produktionsstätten und das, trotz Verbotes, übliche Horten von
        Waren. Die offizielle deutsche Währung – die Reichsmark – wurde aufgrund ihres Verlustes als Zahlungsmittel zum
        größten Teil abgelehnt. Die Grundprinzipien durch Angebot und Nachfrage waren damit außer Kraft gesetzt.
















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