Page 27 - Druckfrei Chronik SG 50 Jahre
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Der Weg zur Fusion
in Abschnitten zu verwirklichen, Walter Gartner vom Turn- den ersten Bauabschnitt einschließlich Heizungskeller auf-
verein wollte kleiner bauen, bzw. wenn in Bauabschnitten stellen. Er benötige diese für die Verhandlungen mit den
begonnen werden sollte, zuerst seine Mitglieder fragen, da bezuschussenden Institutionen: Sportbund, Sportförde-
kein regelmäßiger Turnbetrieb stattfinden könne. In seiner rungsmittel, Brauerei, Regierungspräsidium. Bis auf Walter
turnusmäßigen Sitzung im gleichen Monat, machte auch Gartner vom Turnverein, welcher darauf beharrte die Mit-
der Stupfericher Ortschaftsrat das „Sport- und Freizeitzen- glieder zu hören, waren die anderen Besprechungsteilneh-
trum“ zum Mittelpunkt seiner Debatte. Das Ergebnis war mer mit dieser Vorgehensweise einverstanden.
nochmals eine Sondersitzung mit allen betroffenen Ver-
einen, welche am 10. Oktober 1972 im Rathaus statt fand, „... Am 16. Oktober 1972 legten die beiden Vereine einen Ver-
über die Beratung der vorbereiteten Verträge zwischen Bau- tragsentwurf zwischen ihnen als Bauträger und den an-
trägerschaft und den übrigen örtlichen Vereinen...beim Bau deren Vereinen vor. (Musik, Gesang, Kleintierzucht, Vogel-
der offenen Halle und dem damit verbundenen Zuschuss schutz, DRK, VDK und Feuerwehr). Die wichtigsten Inhalte
von 250.000 DM.“ waren Regularien zur Benutzung sowie die Abgabe von
Nutzungsgebühren und Energiekosten. Der Vertrag sollte
Ortsvorsteher Josef Doll eröffnete die Sitzung und bezifferte 20 Jahre lang gelten, bei einer einmaligen Zuwendung von
die ungefähren Kosten für das Sportzentrum auf etwa 1,83 10.000 DM an die Bauträger 25 Jahre.
Millionen DM. Ursprünglich habe sich eine Finanzierungslü-
cke von 230.000 DM ergeben. Nun habe Frau Weiler, welche Auch an das Dezernat II der Stadt und an die Ortsverwal-
vor zwei Jahren erklärte 300.000 DM zu spenden, wissen las- tung Stupferich ging eine Kopie.
sen, die Firma Artur Weiler könne augenblicklich nicht mehr
im vollen Ausmaß zu ihrem damaligen Versprechen stehen. Hierzu lesen wir in einem Schreiben von Ortsvorsteher Doll:
Ein Prozess gegen die Firma Shell sei jetzt in die vierte Ins- „Am 24.10.72 gegen 19 Uhr wurde der Ortsvorsteher über die
tanz gegangen; der Ausgang sei ungewiss. Abgabe eines Vertragsentwurfes unterrichtet. Gleichzeitig ver-
bunden mit dem Ansinnen….die Herren des Ortschaftsrates zu
Vorsitzender Albert Lutz: „Entweder gehen wir jetzt auf den einer Sondersitzung...einzuberufen.“
Vorschlag von Bürgermeister Wäldele ein – offene Halle und
Mitteltrakt – oder wir planen um.“ Die Herren des Ortschaftsrates vertraten geschlossen die An-
sicht, dass diese Sondersitzung...nur unter der Bedingung ein-
Stadtrat Werner Schneider: „Der eine wolle kleiner, der an- berufen wird, sofern Einigkeit und Zustimmung aller Vereine zu
dere größer bauen. Aber im Raume steht: Können die Pla- diesem Vertragsentwurf gegeben ist.
nungen in ihrer Konzeption bleiben, wie diese eingereicht
sei? Wenn nicht, müsste man von vorne anfangen und brau- Somit wurde wahrscheinlich die letzte Chance von politi-
che nicht weiter zu diskutieren.Man bewege sich stets im scher Seite vertan evtl. eine Einigung zu erzielen. Aber so-
Kreise!“ wohl die Ortschaftsräte und die Verwaltung waren nach un-
zähligen Sitzungen und Diskussionen „müde geworden“ zu
Architekt Bender hält den Bau in vier Abschnitten für mög- vermitteln.
lich. Bürgermeister Wäldele bejahte die Frage, ob er bereit
wäre die 250.000 DM bei dieser Lösung freizugeben, aber Nur Bürgermeister Wäldele versuchte in einer Sitzung am
Herr Bender solle noch einmal die Kostenberechnung über 2. November 1972 im Rathaus Karlsruhe nochmals den Ver-
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