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Der Weg zur Fusion






               in Abschnitten zu verwirklichen, Walter Gartner vom Turn-  den ersten Bauabschnitt einschließlich Heizungskeller auf-
               verein wollte kleiner bauen, bzw. wenn in Bauabschnitten   stellen. Er benötige diese für die Verhandlungen mit den
               begonnen werden sollte, zuerst seine Mitglieder fragen, da   bezuschussenden Institutionen: Sportbund, Sportförde-
               kein regelmäßiger Turnbetrieb stattfinden könne. In seiner   rungsmittel, Brauerei, Regierungspräsidium. Bis auf Walter
               turnusmäßigen Sitzung im gleichen Monat, machte auch   Gartner vom Turnverein, welcher darauf beharrte die Mit-
               der  Stupfericher Ortschaftsrat das „Sport- und Freizeitzen-  glieder zu hören, waren die anderen Besprechungsteilneh-
               trum“ zum Mittelpunkt seiner Debatte. Das Ergebnis war   mer mit dieser  Vorgehensweise einverstanden.
               nochmals eine Sondersitzung mit allen betroffenen  Ver-
               einen, welche am 10. Oktober 1972 im Rathaus statt fand, „...  Am 16. Oktober 1972 legten die beiden Vereine einen Ver-
               über die Beratung der vorbereiteten Verträge zwischen Bau-  tragsentwurf zwischen ihnen als Bauträger und den an-
               trägerschaft und den übrigen örtlichen Vereinen...beim Bau   deren Vereinen vor. (Musik, Gesang, Kleintierzucht, Vogel-
               der offenen Halle und dem damit verbundenen Zuschuss   schutz,  DRK, VDK und Feuerwehr). Die wichtigsten Inhalte
               von 250.000 DM.“                                      waren Regularien zur Benutzung  sowie die Abgabe von
                                                                     Nutzungsgebühren und Energiekosten. Der Vertrag sollte
               Ortsvorsteher Josef Doll eröffnete die Sitzung und bezifferte   20 Jahre lang gelten, bei einer einmaligen Zuwendung von
               die ungefähren Kosten für das  Sportzentrum auf etwa 1,83   10.000 DM an die Bauträger 25 Jahre.
               Millionen DM. Ursprünglich habe sich eine Finanzierungslü-
               cke von 230.000 DM ergeben. Nun habe Frau Weiler, welche   Auch an das Dezernat II der Stadt und an die Ortsverwal-
               vor zwei Jahren erklärte 300.000 DM zu spenden, wissen las-  tung Stupferich ging eine Kopie.
               sen, die Firma Artur Weiler könne augenblicklich nicht mehr
               im vollen Ausmaß zu ihrem damaligen Versprechen stehen.   Hierzu lesen wir in einem Schreiben von Ortsvorsteher Doll:
               Ein Prozess gegen die Firma Shell sei jetzt in die vierte Ins-  „Am 24.10.72 gegen 19 Uhr wurde der Ortsvorsteher über die
               tanz gegangen; der Ausgang sei ungewiss.              Abgabe eines Vertragsentwurfes unterrichtet. Gleichzeitig ver-
                                                                     bunden mit dem Ansinnen….die Herren des Ortschaftsrates zu
               Vorsitzender Albert Lutz: „Entweder gehen wir jetzt auf den   einer Sondersitzung...einzuberufen.“
               Vorschlag von Bürgermeister  Wäldele ein – offene Halle und
               Mitteltrakt – oder wir planen um.“                    Die Herren des Ortschaftsrates vertraten geschlossen die An-
                                                                     sicht, dass diese Sondersitzung...nur unter der Bedingung ein-
               Stadtrat Werner Schneider: „Der eine wolle kleiner, der an-  berufen wird, sofern Einigkeit und Zustimmung aller Vereine zu
               dere größer bauen. Aber im Raume steht: Können die Pla-  diesem Vertragsentwurf gegeben ist.
               nungen in ihrer Konzeption bleiben, wie diese eingereicht
               sei? Wenn nicht, müsste man von vorne anfangen und brau-  Somit wurde wahrscheinlich die letzte Chance von politi-
               che nicht weiter zu diskutieren.Man bewege sich stets im   scher Seite vertan evtl. eine Einigung zu erzielen. Aber so-
               Kreise!“                                              wohl die Ortschaftsräte und die Verwaltung waren nach un-
                                                                     zähligen Sitzungen und Diskussionen „müde geworden“ zu
               Architekt Bender hält den Bau in vier Abschnitten für mög-  vermitteln.
               lich. Bürgermeister Wäldele bejahte die Frage, ob er bereit
               wäre die 250.000 DM bei dieser Lösung freizugeben, aber   Nur Bürgermeister Wäldele versuchte in einer Sitzung am
               Herr Bender solle noch einmal die Kostenberechnung über   2. November 1972 im Rathaus Karlsruhe nochmals den Ver-

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