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Chronik - 50 Jahre SG Stupferich
Besprechung und Vorstellung des vorgesehenen Projekts
Der Weg zur Fusion Gemeinschaftshalle statt. Die anschließenden Stellungnah-
men der Vereinsvorsitzenden laut Protokoll: Musikverein
Lyra Jakob Wipper: „Dem Musikverein wurde voll Rechnung
Es waren Ende der 1960er Jahre drei Ereignisse, welche so-
wohl die Vorstandschaft des Turnvereins und des FC Franko- getragen“. Gesangsverein Eintracht Ewald Gartner: „Hat
nia zu ersten Gesprächen über den Bau eines neuen Club- gegen den Plan keine Einwendungen“. Kleintierzuchtverein
hauses und einer neuen Turnhalle veranlassten. und Vogelschutzverein Franz Becker und Hans Muth „er-
klärten sich mit der Grundfläche einverstanden.“ Der Vorsit-
zende des Turnvereins Walter Gartner verlangte „zusätzlich
Zum einen war dies die Gemeindereform, welche mit dem
Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemein- Umkleide- und Abstellräume und schlug vor, die Halle wei-
den vom Landtag Baden-Württembergs am 7.3.1968 verab- ter nach Südwesten zu verschieben um näher beim geplan-
schiedet wurde. ten Sportplatz zu sein“. Allerdings hielt man dagegen, dass
bei dieser Bauweise hinter der Halle totes Gelände entste-
hen würde. Der 1. Vorsitzende der Frankonia, Walter Flühr,
Zum anderen mussten beide Vereine erkennen, dass ihre
beiden Vereinsheime aus den 50er Jahren nicht mehr den betonte, dass „der Fußballverein als Bauträger sich den an-
Erfordernissen der Zeit entsprachen, was ihre bauliche deren Vereinen gegenüber immer offen zeigt.“
Substanz, ihre beengten Räumlichkeiten und mangelnde Er erklärte sich mit dem Planvorschlag einverstanden.
sanitäre Anlagen betraf.
Am 11. Mai 1970 erklärte Walter Flühr aufgrund von Unstim-
migkeiten im Bauausschuss seinen Rücktritt. Neuer 1. Vorsit-
Die „Babyboomer“, die Generation zwischen 1955 und 1965
geboren sowie der zunehmende Wohlstand, hatten nicht zender der Frankonia wurde Albert Lutz, welcher unabhän-
nur die Mitgliederzahlen der Vereine anschwellen lassen, gig von dem Projekt „Hallenbau“ am 20. August 1970 beim
sondern sorgten auch für steigendes Interesse an einem Bürgermeisteramt Stupferich den Bau eines zweiten Spiel-
weit gefächerten Sportangebot. feldes beantragte, nachdem vorher von Frau Frieda Weiler
„grünes Licht“ für die Kosten des einebnen und terrassieren
gegeben wurde.
Ein großer Befürworter dieses Zusammenschlusses war Ar-
tur Weiler, Ehrenvorsitzender der Frankonia, Bauunterneh-
mer, Gemeinderat und Mitglied im Kreisrat des Landkreises
Karlsruhe. Nach seinem Tod am 28. März 1969 übernahmen
andere Akteure das Geschehen. Auch die kulturellen Ver- Machen wir einen Abstecher zu einer anderen,
eine in Stupferich, welche ihre Feste vorwiegend auf dem politischen Baustelle:
Festplatz der Frankonia (hinter dem Clubhaus) abhielten, Zu dieser Zeit war in der politischen Gemeinde noch nicht
wollte man mit „in das gemeinsame Haus“ holen. entschieden, wohin die Zukunft Stupferich führt. In der letz-
ten Gemeinderatssitzung des Jahres 1970 wurde die Vor-
Die Gespräche wurden Anfang 1970 intensiviert, so dass der lage, ob die Bürger und Bürgerinnen zur Gemeindereform
FC Frankonia einen Bauausschuss gründete, der am 12. Fe- jetzt schon befragt werden sollten, von allen Fraktionen
bruar 1970 unter Vorsitz von Stadtrat Werner Schneider sei- verneint. Es lagen zwei Optionen vor: Ein Zusammenschluss
ne Arbeit aufnahm. Die Mitglieder besichtigten u.a. Hallen der fünf Bergdörfer Grünwettersbach, Hohenwettersbach,
der Firmen Grebau und Opheis. Am 4. April fand dann eine Palmbach, Wolfartsweier und Stupferich, oder der Anschluss
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