Page 25 - Chronik 100 Jahre Fussball Stupferich
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Zwischen Eingemeindung und Fusion



        Bereits Ende der 60er Jahre kam es zu ersten Gesprächen zwischen der Frankonia und dem Turnverein, aber auch
        den kulturellen Vereinen zwecks Baus einer Mehrzweckhalle. Die Gemeindereform in Baden-Württemberg war
        bereits Gesetz und von der Landesregierung gab es Sonderzuschüsse für alle Gemeinden, welche per
        Bürgerentscheid freiwillig der Eingemeindung zustimmten.

        Die Frankonia berief daher folgende Personen in einen Bauausschuß, welcher am 12.02.1970 seine Arbeit aufnahm:
        Werner Schneider (Vorsitzender), Alois Doll, Franz Doll, Pius Dörner, Walter Flühr, Richard Kästel und Hans Kunz.


        Zunächst einmal aber beantragte die Verwaltung unter Vorsitz von Albert Lutz beim Gemeinderat am
        20. August 1970 „uns das zurzeit brach liegende Gelände zu überlassen, welches wir auf unsere Kosten einebnen
        bzw. trassieren, so dass daraus ein Sportplatz entsteht.“ Der Gemeinderat von Stupferich stimmte unter Auflagen zu,
        so dass der neue Platz durch die kostenlose Bereitstellung der Baumaschinen durch die Firma Weiler in kurzer Zeit
        trassiert wurde.


        Am 20. November 1971 wurde die Vereinbarung über die Eingliederung der Gemeinde Stupferich in die Stadt
        Karlsruhe zwischen Bürgermeister Josef Doll und Oberbürgermeister Otto Dullenkopf unterzeichnet. Somit war
        Stupferich ab 1. Januar 1972 ein Stadtteil von Karlsruhe.

        Am 27. Oktober 1971 wurde zwischen dem Turnverein 1986 und dem FC Frankonia 1912 eine schriftliche
        Vereinbarung ihrer 1. Vorsitzenden Walter Gartner und Albert Lutz unterzeichnet. Die Mitgliederversammlungen
        beider Vereine hatten beschlossen aus Gründen der Kostenersparnis ein Vereinsheim und eine Turnhalle gemeinsam
        und räumlich zusammen zu erstellen.

        In einer Zusatzvereinbarung vom 28. Dezember 1971 erklärten beide Vereine, zusätzlich eine offene Halle
        (Gemeinschaftshalle) zu erstellen. „Diese Halle soll für Einzelveranstaltungen der beiden Vereine und anderer in
        Stupferich ortsansässiger Vereine zur Verfügung stehen. Mit diesen anderen Vereinen werden entsprechende Miet-,
        Pacht- oder Nutzungsverträge abgeschlossen.“ Der Zuschuss der Stadt Karlsruhe betrug 250.000 DM. Die
        Verhandlungen innerhalb der Stupfericher Vereine brachten im Frühjahr 1972 eine grundsätzliche Einigung
        hinsichtlich der Trägerschaft und der Benutzung des Projektes.

        Für das Projekt „Sportzentrum Stupferich“, Vereinsheim und Turnhalle, ergaben sich, unter Berücksichtigung der von
        der Architektengruppe Wedler, Greinert, Bender ermittelten Baukosten ohne Inneneinrichtung, Gesamtkosten in der
        Größenordnung von 1.830.000 DM. Dies ergab eine Finanzierungslücke von 230.000 DM. Mit Schreiben vom 30.
        August teilte das Bürgermeisteramt den betroffenen Vereinen mit, dass das Hochbauamt die Kosten für das Projekt
        auf 2,8 Millionen (mit Gemeinschaftshalle) beziffert und dies ein völlig neue Sachlage sei. Man entschied dieses in
        der nächsten Sitzung des Ortschaftsrates am 5.9.72 zu behandeln. Das Ergebnis dieser Sitzung war, dass man zuerst
        mit dem Vereinsheim und der Gemeinschaftshalle beginnen wolle – eine Turnhalle sollte später gebaut werden.

        Eine Vereinbarung aller Stupfericher Vereine bezüglich der Benutzung der Gemeinschaftshalle kam aber nicht
        zustande. In einer Besprechung, die am 2. November 1972 im Rathaus stattfand, gab Josef Unger, als Sprecher der
        kulturellen Vereine und Organisationen, deren Absicht bekannt, selbst die Bauträgerschaft für eine offene Halle zur
        Abhaltung von Festen zu übernehmen und gab folgende Erklärung ab (aus dem Protokoll):

        Dem Vertragsentwurf des Turn- und Sportvereins kann nicht zugestimmt werden, da die bisherigen Absprachen
        nicht eingehalten wurden

        Bevor der Ortschaftsrat über den von den sieben Vereinen am 30.10.72 gestellten Antrag über den Bau einer
        offenen Halle nicht entschieden hat, ist jeder Versuch, die Vereine für die Absichten des Turn- und Sportvereins zu
        gewinnen, zwecklos.

        Die sieben Vereine bestehen auf Trennung zwischen dem Sport- und dem Festzentrum.




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