Page 27 - Chronik 100 Jahre Fussball Stupferich
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Bevor aber dies Wirklichkeit wurde, sollte die Frankonia zuerst ihren sportlich wohl größten Erfolg feiern.
        Meisterschaft und Aufstieg in die 2. Amateurliga!

        Zitieren wir hierzu aus der Festschrift des ATSV Kleinsteinbach von 1997:

        Ein besonderes und in seiner Art einmaliges Ereignis brachte der Ausgang des Spieljahres 1971/72, in dem der ATSV
        und der FC Frankonia mit nur acht Verlustpunkten am Ende in der A-Klasse gleichauf an der Spitze lagen. Die
        Tordifferenz zählte damals noch nicht; sie war übrigens auch gleich. Wie die damalige Beschlußlage war, mussten die
        beiden Konkurrenten, die seit den dreißiger Jahren als Patenvereine freundschaftlich verbunden waren, in einem
        Entscheidungsspiel die Meisterschaft und Aufstieg austragen. Beim letzen Saisonspiel des ATSV in Reichenbach,
        hatte man vom anwesenden Staffelleiter auf eigenen Wunsch die Zusage erhalten, wegen einer seit längerem
        geplanten Reise mehrerer Spieler diese Entscheidungsspiel nicht schon am nächsten Wochenende austragen zu
        müssen. Die Zusage wurde aber während der Woche gekippt und das Spiel in Langensteinbach angesetzt… Bei einer
        Gegenstimme lehnte es eine kurzfristig anberaumte außerordentliche Mitgliederversammlung ab, am besagten 30.
        April anzutreten. Weit mehr als 1000 Zuschauer warteten vergeblich auf die Kleinsteinbacher.

        Dieser „Affront“ ging damals, auch über den Kreis hinaus, durch die Presse. Stupferich wurde am „grünen Tisch“ zum
        Meister und Aufsteiger erklärt. Außer einer Geldstrafe sollte man den hohen Ersatzansprüchen der
        Langensteinbacher Veranstalter (man forderte Ausgleich für den Nichtverkauf von Hunderten von Bratwürsten!) und
        des FC Stupferich Folge leisten. Der offizielle Antrag bei der Generalversammlung, Stupferich wegen der
        Vorkommnisse die Patenschaft aufzukündigen, wurde abgelehnt.

        Die Frankonia sicherte sich mit Siegen gegen den FC Eggenstein und die FT Forchheim auch die Kreismeisterschaft.

                                                                                                  Staffel- und
                                                                                                  Kreismeister Saison
                                                                                                  1971/1972


                                                                                                  Stehend, von links:
                                                                                                  Alfons Gartner, Rudi
                                                                                                  Flühr, Rolf Gartner,
                                                                                                  Axel Kahn, Erich
                                                                                                  Schneider, Alfons
                                                                                                  Lutz, Josef
                                                                                                  Wagensommer
                                                                                                  (SpA)
                                                                                                  kniend, von links:
                                                                                                  Roland Lutz,
                                                                                                  Gebhard Dier,
                                                                                                  Richard Kästel,
                                                                                                  Dietmar Vollmer,
                                                                                                  Heinz Zirra, Rolf
                                                                                                  Doll, Rolf Kahn
                                                                                                  (Trainer)

















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